Seit Freitag befinden wir uns im Heimatland des Süditalieners und meine Sprachkenntnisse geraten in regelmäßigen Abständen - ungefähr alle drei Worte - an ihre Grenzen. Momentan befinde ich mich mit der Schwester des Liebsten alleine zuhause in ihrer Wohnung. Sie spricht kein deutsch, ich kein italienisch. Nicht wirklich. Und aus Italientypischem Mangel an Englischkenntnissen ergibt sich, dass wir uns die meiste Zeit über anschweigen. Uns die meiste Zeit geradezu aus dem Weg gehen. Sich nicht verständlich machen zu können, erscheint uns wohl beiden peinlich. Zum Glück konnten wir uns darauf einigen, etwas zum Mittag zu essen. Und was für ein Festmahl war das - Parmesan, italienischer Schinken, irischer Lachs, dazu Frischkäse, Crostini, Nachos, Joghurt, Tomaten, Äpfel... Nicht schlecht für einen mittäglichen Imbiss! Nur das mit dem Reden, das müssen wir irgendwie noch üben. In der Zwischenzeit verkrieche ich mich ins Internet und mein Buch, lächle sie an, so oft sich unsere Blicke treffen... und warte geduldig auf den Übersetzer, der in ein paar Stunden auch wieder ins Haus schneien dürfte und aus zwei sprachlosen, schüchternen Gespenstern dann wieder zwei fröhlich gackernde, sich über die Macken des Bruders bzw. Freundes amüsierende Mädels machen wird.